Dienstag, August 28, 2007

Danke der Nachfrage...

... mir und meinem Zeh- also UNS- geht es bestens!! Alles wieder in Ordung und von der chinesischen Operation ist nix mehr zu sehen. Innerhalb von 4 Tagen alles weg, was mich 4 Wochen lang gequält hat. Alle Wehwehchen werden jetzt nur noch in China kuriert.

Hier mal ein nettes Foto, das ich am Bund in Shanghai gemacht habe: der Blick über den Huangpu River auf Pudong, Shanghai's Adresse für schicke Wolkenkratzer. Mittig im Bild der futuristische Fernsehturm (Oriental Pearl Tower), der mit 468 m der höchste Fernsehturm Asiens ist. Ganz rechts im Bild ist der Jin Mao Tower zu sehen, es ist der derzeit höchste Wolkenkratzer Shanghais (421 m), wird aber schon bald durch das 492 m hohe Shanghai World Financial Center übertroffen (Baustelle direkt dahinter), das bei seiner Fertigstellung das zweithöchste Gebäude der Welt sein wird. (Allerdings ist der sich ebenfalls noch im Bau befindene Wolkenkratzer Burj Dubai schon jetzt höher, womit das Shanghai World Financial Center de facto jetzt schon nur der dritthöchste Wolkenkratzer ist...) Quelle: wikipedia

Dienstag, August 21, 2007

Jetzt wird es ekelig!

Ich hab seit der weltklasse Hochzeit von meiner kleinen Schwester (nicht, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat, aber egal) am rechten großen Zeh eine Nagelbettentzündung, die ich vor meiner Abreise nach Weit-Weit-Weg nicht mehr in den Griff bekommen habe. Musste halt irgendwie gehen.
Gestern Abend, nach 12 Stunden in Schnittchenschuhen, hat das dann so wehgetan, dass ich mir ein leichtes Nachziehen meines rechten Beines nicht mehr verkneifen konnte. Daraufhin fragt mich mein Begleiter Bill ganz fürsorglich, was denn mit mir los sei. Naja, erklär mal einer Nagelbettentzündung auf Englisch. Das ist dann schon für Fortgeschrittene. Jedenfalls hat er das dann trotzdem recht zügig geschnallt und meinte, dass wir das Problem auf dem chinesischen Weg lösen. Ich solle ihm vertrauen. Aha. Erst mal Mama anrufen und abchecken, was sie so meint.
Nach den erfolgreichen Auftragsverhandlungen waren wir dann noch nett mit den Girls und Boys von der Werft in einem Restaurant. Da ging das dann auch schnell mit der Trinkerei wieder los. Ich hatte dann auch schon leicht einen im Tee (bei 38-40°C geht das etwas schneller), aber das war nichts gegen Bill und Mr. Peng. Die waren echt richtig hinüber. Im Taxi hatte Bill gerade die Tür hinter sich zugezogen, da schlief er auch schon. Krass.
Naja, sind dann so ca. eine Stunde gefahren, da ist er aufgewacht und meinte mit schwerer Stimme, dass wir nun zu meinem 'special treatment' fahren würden. Oha.
Kurze Zeit später saßen wir dann zu dritt, die beiden total voll und ich leicht angeschäkert, in einem der traditionellen chinesischen 'foot massagiii (wobei die Betonung auf dem mittleren 'i' liegt) saloons'. Wie man sich das so vorstellt: schön im Separée, mit Tee, frischen Obst auf Sesseln etc.
Dann ging das los. Erstmal haben sich alle meinen Zeh angeschaut und wild drum herum palavert. Scheinbar ist man dann zu dem Entschluss gekommen, dass man das schon wieder hinbekommt, denn dann wurden unsere Füße auch schon gleich gebadet. Währendessen habe ich eine ganz grandiose Rückenmassage genossen, aber mittlerweile weiß ich, dass das nur Taktik war, die wollten mich locker machen. Als das Durchkneten vorbei war, wurde das schwere Geschütz aufgefahren: OP-Lampe (naja, wohl eher Schreibtischlampe), Desinfektionsspray und merkwürdig geformte Messer. Aua.
Bei dem Anblick wurde mir ja schon das erste Mal schwindelig. Aber Kinder, als der Typ dann an meinem Zeh anfing rumzuschnippeln, ich kann nur sagen: ich hab noch nie solche Schmerzen erlebt. Uah. Ich hab mir dann das Kissen, auf dem ich saß, gegriffen und hab reingebissen, sonst hätte ich laut losgeschrien- da war es mir in dem Moment auch total egal, wer da schon alles auf dem Kissen gesessen hat. Nach einer kleinen Ewigkeit wurde es dann besser. Mein Zeh wurde dann noch mit so komischen Zeugs eingerieben, das aussieht wie Jod, aber wohl keins ist. Auf meine Nachfrage erfuhr ich nur, dass man das auf Englisch nicht erklären könne. Na denn.
Zur Belohnung für meine Tapferkeit hab ich dann noch eine ausgiebige 'foot massagiii' bekommen. Das war dann wieder richtig klasse. Die ganze Behandlung hat ungefähr eineinhalb Stunden gedauert und 10 Euro gekostet. Mal sehen, ob es was gebracht hat. Die Tinktur habe ich mitbekommen und muss ich nun immer nach dem Duschen auftragen. Pflaster solle man grundsätzlich nicht benutzen, die würden alles nur noch schlimmer machen. Achso.

Sonntag, August 19, 2007

Ni Hao aus China

Puh, das hatte ich mir ja so anstrengend irgendwie nicht vorgestellt. Eine Woche bin ich jetzt hier, es kommt mir vor wie 2 Monate...
Erst zwei Nächte in Shanghai im Weltklasse-Hotel im 46. Stock gewohnt, dann mit dem Zug (Chinas Antwort auf den ICE - auch mal eine Erfahrung wert) nach Nanjing, dort übernacht geblieben und ganz fürchterlich in der Blue Marlin Bar die Nacht durchzecht. Die kleinen Chinesen wollten mich doch glatt unter den Tisch trinken. Lächerlich.
Am nächsten Morgen wieder zurück nach Shanghai, wieder ins Weltklasse-Hotel. Wieder nur für eine Nacht. Mittags mit dem Flieger nach Yantai und von dort mit dem Taxi 1,5 Stunden nach Penglai.
Das Hotel in Penglai war so ekelerregend. Gaaanz schlimm. Ich hab noch nie so einen Gestank in einem Badezimmer erleben müssen. Furchtbar. So schlimm, dass ich schon abends beschlossen hatte, mich nicht zu duschen am nächsten Tag. Wenn ich mich nackig ausgezogen hätte, wer weiß, was ich mir da weggeholt hätte, neee, das ging gar nicht. Also am nächsten Morgen Luft angehalten, rein ins Bad, Zahnbürste mit Zahnpasta bestückt, wieder raus und ausatmen. Uff.
Am Samstagnachmittag wieder zurück nach Shanghai (wieder ins... genau... Weltklasse-Hotel - die haben bestimmt auch schon gedacht, dass ich nicht mehr alle Steine auf der Schleider hab. Naja).
Und heute morgen hat mich Jo aus dem Shanghai-Office zusammen mit dem Fahrer dann abgeholt und wir sind zusammen nach Zhouzhuang gefahren. Liegt vor den Toren von Shanghai (also ca. 1,5 Stunden Autofahrt vom Zentrum entfernt). Das ist eine alte Stadt aus der Qing-Ming- irgendwas Dynastie. Sehr nett gemacht alles und auch bestimmt super interessant, aber nicht bei 38°C im Schatten. Mir lief die Suppe nur so runter. Unangenehm. Aber sonst war es wirklich ein netter Tag.
Zurück in Shanghai haben die beiden mich am Flughafen rausgelassen, wo ich mich mit Bill getroffen habe. Zusammen sind wir dann nach Guangzhou in den Süden geflogen. Hier waren abends um 19 Uhr noch 36°C angesagt. Na, das wird ja ein Spaß werden hier. Ich freu mich echt schon wieder auf den Winter. Bin für solche Temperaturen einfach nicht gemacht.
Hier bleiben wir noch bis Mittwoch und dann geht es endlich wieder nach Hause.
Wenn jetzt einer sagt, dass das nicht anstrengend sei, dann gibt es was zwischen die Hörner.
Achja, würde ja wirklich gerne Fotos posten, aber leider, leider ist meine Mutter ebenso vergesslich wie ich (lange Geschichte, die bei Bedarf gerne noch einmal im Detail erläutert werden kann). Jedenfalls hab ich heute Bills Kamera benutzen dürfen, der mir die Fotos per Mail schicken wird. Die werden dann nachgereicht.
So long, dicker Knutscher aus Fernost von
CHINA-NINA

Mittwoch, August 01, 2007

Wenn Blödheit wehtun würde...

Das hat man nun davon, wenn man mal ausnahmsweise durch das Vorabendprogramm zappt. Saßen bei Pilawa heute Brüderchen und Schwesterchen (beide Studenten). Es geht um 15.000 Piepen. Da kriegen die beiden so eine Pille-Palle Frage und verkacken:

Deckel und Topf kosten zusammen 20,- Euro. Der Topf kostet 15,- Euro mehr als der Deckel. Was kostet der Deckel?

a) gar nichts
b) 2,50 Euro
c) 5,- Euro
d) 10,- Euro

Klar verstehe ich, dass man unter Druck da mal ganz instinktiv auf c) tippt, denn 20,- Euro weniger 15,00 Euro ergibt 5,- Euro. Lernt man doch aber in der vierten Klasse oder so schon, dass man bei solchen Grundschulaufgaben eine Gegenprobe macht, die dann ergeben würde, dass der Unterschied zwischen Topf und Deckel dann eben nicht 15,- Euro wie in der Aufgabe gefordert, sondern 10,- Euro wäre.

Schwesterchen jedenfalls ist völlig überfordert und gibt, nachdem sie c) eingeloggt hat, an den großen Bruder ab, damit dieser sie aus der Scheiße zieht. Denkt se die Trulla...

Der nämlich, gerade sein Examen abgeschlossen, ist genauso bräsig. Stellt die gleiche Rechnung auf und kommt auf das gleiche falsche Ergebnis. Pilawa kann es einfach nicht glauben und fragt mehrmals, ob die beiden nicht vielleicht ein Veto einlegen wollen. Die Frage zu tauschen wäre eine Option gewesen. "Aber nein", denken die beiden, "wenn schon untergehen, dann richtig" und machen den Sack zu. Bestens.

Pilawa löst auf, nachdem sich halb Deutschland schon die Rübe am Couchtisch blutig geschlagen hat:

Wenn der scheiß Topf 15,- Piepen teurer ist als der Deckel, dann kann es einfach nur b) sein. Denn wenn der Deckel 2,50 Euro kostet, ergibt sich für den Topf 17,50 Euro und siehe da: die Differenz ist 15,- Euro.
Man könnte den Sachverhalt jetzt noch in einer semi-komplizierten Gleichung (Niveau ca. Klasse 7) darstellen, aber ich denke dem mittelintelligenten Leser ist die Lösung auch so schlüssig.

Hallo?! Es waren sogar 4 Antworten vorgegeben, eine konnte man sofort ausschließen. Ist es wirklich zu schwierig für 2 Studierende 3 Optionen im Kopf kurz durchzurechnen?

Gaaanz schlimm.

Das Fest des Jahres


Seit 10 Tagen habe ich nun einen Schwager (auch wenn dieser nicht so genannt werden möchte), denn meine Kleine Schwester hat geheiratet.

Auf dem Hof unserer Eltern haben wir und rund 150 weitere Gäste es mal richtig krachen lassen. Geholfen hat uns dabei die Coverband Potstock aus Potsdam, die das Zelt mal so richtig aufgemischt haben.

Eigentlich muss man gar nicht viel schreiben, denn die Bilder auf der Flickr-Seite von Matthias sagen eigentlich schon alles.

Hier eine kleine Auswahl:
















Das Tauschen der Ringe

















Mutter und Töchter

















Mei, was schaut ia guat aus!!

Danke an Anne und Matthias für wirklich wunderschönes, anderes Hochzeitsfest.




Freitag, Juni 15, 2007

Kulturabend

Und wenn sich einer beim letzten Eintrag gedacht hat: „Mensch dieses arme Mädel, hängt in Hamburg nur auf der Couch rum…“, dem sei gesagt: das ist fast richtig, aber eben nur fast.

Samstag war mal wieder so richtig coole Action angesagt. Die Beatbuletten aus Berlin hatten sich angekündigt, um den Hamburgern mal so richtig in den Arsch zu treten. Matthias und Anne hatten wir ja schon vorsorglich als Spähtrupp nach Hannover losgeschickt- wie hier schon berichtet. Und so war der Mund schon leicht wässerig, als der Wecker klingelte am Samstagmorgen. Und schon wieder fragt Ihr: „Wecker? Am? Samstag? Geht’s noch?“
War so heiß, dass wir noch mal schnell nach Altona zum Schweden mussten um adäquate Klamotten ranzuschaffen für den Megaevent am Abend. Was ja selbst mir bei so ’nem Wetter nicht unbedingt viel Freude bereitet.

Und dann kamen SIE. Mit unzähligen Autos enterten sie unsere Straße. Die Wesendorfer. Und ja, ich muss zugeben, einen kurzen Augenblick war es mir unseren Nachbarn gegenüber unangenehm, als Herr H *Piiiep* (zensiert) im Vorbeifahren an unserem Haus das Fenster runterkurbelte und lauthals den allseits beliebten und immer wieder gern gehörten Schützenfestspruch rausbrüllte: „Sekt für die N *Piiiep* (zensiert), Schampus für uns.“ Aber dann hab ich mich doch gefreut. Haben dann noch schnell alle ein Bierchen geschlürft und nachdem Atze sein Feldbett (So ’ne krasse Pritsche hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Und darauf lassen sie mein geliebtes Patenkind nächtigen- das kann nicht legal sein.) aufgebaut hatte ging es dann los, jucheeee.

Mädels, das Konzert war der Hammer. Gefühlte 55°C in der Halle (wer spielt denn auch im Sommer drinnen, bitte?) und rappelvoll, dat Ding. Vorband haben wir uns großzügig geschenkt. Lieber noch vor der Halle ein paar Bier verputzt. Muss ja auch irgendwie.

Und dann ging das los. Ich hatte ja schon bei Matthias kommentiert, dass die ganze Szenerie was von der Orgie in dem Film das Parfum hatte. Alle waren total in Trance, tanzten, sprangen, sangen, lachten, klatschten, johlten als gäbe es kein Morgen mehr. Wahnsinn, echt. Die ersten T-Shirts fielen schon nach 5 Minuten. Und dann hieß es die Ekelhemmschwelle mal etwas toleranter anzusetzen. Nicht jeder Mann hat einen schönen Körper und mit vielen kam man da unweigerlich in Kontakt. Ließ sich nicht vermeiden. Und nass waren die. Mannomann. Nur einmal, da konnte ich nicht tolerant sein. So kurze Körperkontakte sind ja auch ok, aber so ein Mensch, mit arg wurstigen Körper, wollte gar nicht mehr weg von mir und schien mit seinem Rücken geradezu an meinem Oberkörper zu kleben. Reflexartig kniff ich ihm mit meinen zarten Händen soooo doll in die Speckrollen, dass er mit schmerzverzerrtem Blick panisch nach dem Übeltäter Ausschau hielt. Ich hab natürlich so getan, als könnte ich kein Wässerchen trüben. Der hätte mir sonst bestimmt ’n paar geklebt. Richtig sauer war der. Es ging aber einfach nicht anders.

Nach dem Konzert sah ich echt so aus, als wenn ich mir in die Büx gemacht hätte. Ich wette, nur 50% des aufgesogenen Schweißes gehörte zu meinen abgesonderten Körperflüssigkeiten.
Da wir aber alle in einem ähnlich desolaten Zustand waren, sind wir dann noch mal schnell nach Hause, um uns für den Kiez rauszuputzen.

Die After Show Party war dann leider nicht mehr sehr energiegeladen- die Energie hatten wir alle in der Alsterdorfer Sporthalle gelassen- als Tribut an die Beatsteaks sozusagen.

(Jetzt hab ich gar nichts zur Musik geschrieben. Muss ich aber auch nicht- weiß man ja wie die Konzerte so sind, und wenn nicht, dann muss man sich das eben mal live anschauen, wie das so ist auf Konzerten.)

Ui, ui, ui…

… ist verdammt lang her, dass ich das letzte mal was geschrieben habe. So geht das aber nicht. Aber ich befinde mich im Moment im einer Blase, die keinen Raum lässt für kreative Gedanken.

Ich bin ein Junkie. Jeden Abend komme ich nach Hause und stelle sofort den Fernseher an und lege die Grey’s Anatomie DVD in den Player. Ich habe Staffel 1 und 2 zum Geburtstag bekommen und obwohl ich bei der Ausstrahlung beider Staffeln nicht eine Folge verpasst hatte, könnte ich sie mir immer und immer und immer wieder anschauen.

Dafür nehme ich sogar in Kauf, dass Jörn schon echt stinkig ist, weil ich schon seit Tagen den brandneuen LCD-Fernseher in Beschlag nehme. Und das obwohl es seiner ist… Naja, man muss auch teilen können.

Aber mal im Ernst, wer diese Serie nicht schaut, der hat was verpasst. Ich liebe ja amerikanische Serien im Allgemeinen, aber diese ist wirklich etwas ganz Besonderes.
Und es sind viele, die wie ich ebenso abhängig sind. Es kommt zum Beispiel vor, dass ich dienstags nach der Ausstrahlung mit meiner Schwester mitten in der Nacht noch diskutiere, ob nun Derek oder Finn Meredith verdient hat. Ach, es ist einfach schön. Wirklich.

Überzeugt Euch selbst- jeden Dienstag, 22.15 Uhr auf Pro7 :-)

Donnerstag, März 22, 2007

Hier bin ich!

Grobe Einordnung...

Detailkarte

Der Name Singapur bedeutet Löwenstadt. Singapur liegt zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer Hauptinsel. Zu Singapur gehören auch noch 53 kleinere Inseln.
Singapur hat etwa 4,5 Millionen Einwohner, die zu etwa 77% der chinesischen, zu 14% malayischen und zu 8% der indischen ethnischen Gruppe zugeordnet sind. Die Regierung legt sehr viel Wert darauf, dass alle ethnischen Gruppen in Harmonie miteinander leben und unterstützt dies teilweise durch staatliche Regelungen. Und wirklich hat man das Gefühl, dass hier alle sehr nett miteinander umgehen, egal welcher Herkunft ein jeder ist.

Englisch ist Hauptsprache. Was natürlich für uns Verkäufer hier sehr angenehm ist- da einem keiner was vormachen kann. In China kann man sich ja immer nicht so sicher sein, ob das was der Übersetzer übersetzt, auch wirklich das ist, was gesagt wurde. Wenn man dann nach einer halben Stunde chinesischem Geblubber nur einen Satz übersetzt bekommt, wird man doch zumindest etwas skeptisch... Das gesprochene Englisch ist hier allerdings teilweise sehr schwer verständlich und da der Singapur-Slang sehr strange ist, kann man sich das eine oder andere Grinsen nicht verkneifen, wenn die hier losbrabbeln: "Okay-la?"; "Today-la"; "That's true-la" etc. Überall wird ein "la" rangehängt und das verniedlicht das Ganze doch manchmal ganz schön :-)

Singapur war mit kurzer Unterbrechung im 2. Weltkrieg von1867 - 1959 britische Kronkolonie, was man auch heute noch an den zahlreichen, wunderschönen Kolonialbauten in der gesamten Stadt erkennen kann. Eines der ältesten Gebäude ist zum Beispiel das Fullerton Hotel, was direkt am Boat Quay liegt und früher mal ein Postamt war. Und auch das berühmte Raffles Hotel ist ein ziemlich beeindruckender Bau.

Man fühlt sich hier sehr, sehr sicher und kann sich als Frau ohne Probleme auch spät abends noch alleine rumtreiben. Was sicherlich daher kommt, dass die Gesetze hier sehr streng sind und der Grad der Überwachung sehr hoch ist. Singapur hat eine der weltweit niedrigsten Kriminalitätsraten. Unter Strafe stehen zum Beispiel folgende Nettigkeiten:

  • Vandalismus und Graffiti - Geldstrafen und Prügel durch Rohrstock
  • Kauf von Kaugummi ist nur gegen Vorlage eines Arztrezeptes und des Personalausweises gestattet - ansonsten: Geldstrafe
  • Achtloses Wegschmeißen von Müll (auch Kippen) - Geld- und Sozialarbeitsstrafen
  • Bestimmte Sexualpraktiken (hier lasse ich mich nicht weiter aus, da z.B. auch mein süßes, unverdorbenes Patenkind mitliest) und auch Homosexualität ist illegal. (Letzteres finde ich in allerhöchstem Maße erschreckend!!!)
  • Besitz von über 15 g Heroin, 28 g Morphium und/oder 500 g Cannabis - Todesstrafe!!!

Und noch einige weitere DInge, die mich den Kopf schütteln lassen. Unter anderem herrscht auch eine strenge Zensur (die Cosmopolitan ist z.B. verboten- zu viel nackte Haut). Angenehm finde ich die Anti-Rauch-Kampagne. Rauchen in der Öffentlichkeit ist strengstens untersagt. Zigaretten sind schweineteuer und weiter ist Singapur das einzige Land der Welt (!) wo Zigaretten nicht zollfrei eingeführt werden dürfen. Das führt dazu, dass ich hier nicht einen einzigen Raucher getroffen habe.

So, das soll reichen. Ansonsten geht es mir sehr gut, denn heute fliegen wir zurück. Allerdings erst heute Abend, was bedeutet, dass wir uns nach dem Check-Out noch schön 8 Stunden in der Hitze hier rumdrücken dürfen. Was generell kein Problem wäre, wenn man Urlaub hätte, aber so... :-)
Essenstechnisch habe ich mich die Woche hier mal wieder gerade so durchschlagen können. Da, wie schon gesagt, 77% der Bevölkerung chinesischen Ursprungs sind, haben wir eigentlich auch jeden Tag traditionelles chinesisches Essen zu uns genommen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich die Ekelgrenze nicht mehr knacken könnte nach meinem 2-wöchigem Aufenthalt in China letzten Monat, aber gestern war es dann doch wieder soweit. Es gab Suppe. Eigentlich nicht schlimm, wenn unser Gastgeber uns nicht darauf hingewiesen hätte, dass in der Suppe Fischblase schwimmt. OK. Würgereiz unterdrücken, etwas plaudern, das Schlürfen des lecker Süppchens hinauszögern und sich nebenbei eine Taktik überlegen. Gelöst habe ich das Problem dann so, dass ich versucht habe, die Fischblase (während ich das hier tippe, wird mir schon wieder ganz schlecht) einfach in kleinere Stücke zu teilen. Dann ab in den Mund und ohne zu kauen runterschlucken. Funktioniert ganz wunderbar und werde ich mir für meinen nächsten Chinatrip merken: einfach nicht mehr kauen. Exzellent.

Ab nach Hause. C U there :)

Love,

NINA (Ihre Korrespondentin aus Singapur)


Dienstag, März 20, 2007

Verwirrung - WO BIN ICH?!?!?!

Noch einmal für alle, die wie ich etwas verwirrt sind:

also, erst bin ich Anfang Februar für zwei Wochen nach China geflogen. Dann war ich eine Woche zu Hause, hab meine komplette Gardrobe einmal durch die Waschmaschine geschleust und wieder eingepackt für den Winterurlaub (der übrigens fantastisch war- ich hatte nur noch keine Zeit zu berichten). Dann war ich wieder eine Woche zu Hause und wurde von meinem Chef gefragt, ob ich nicht spontan Lust hätte, ihn nach Singapur zu begleiten. Puh. Kann man ja schlecht NEIN sagen, oder was? Und genau hier bin ich jetzt seit zwei Tagen.

Und ich muss mal so sagen, wenn es nicht so heiß und dabei so verdammt humid wäre, dann hätte ich fast Lust hier mal für ne Zeit zu leben. Alles schön hier. Sehr sauber und ganz grün. Mit Palmen, bunten Blumen und so. Hier sind sogar die Mittelstreifen der Autobahnen schick bepflanzt. Und es ist ganz relaxt hier. Wir arbeiten wirklich ziemlich viel (kein Witz!), aber alles ist wirklich ganz smooth, so dass man das irgendwie nicht so mitbekommt.

Und dann habe ich (aus dem Auto natürlich nur!) mal einen Blick rechts und links geworfen: eine verdammte Shopping Mall nach der anderen. Mannomann. Schade, das meine Girls nicht mit dabei sind- die würden alle ausflippen :-)

Jetzt hardere ich mit mir, ob ich meine Kohle für einen Tag im Spa ausgebe (würde mir bei all dem Stress mal ganz gut tun) oder mir (mal wieder) Klamotten kaufe.

Wähle ich letztere Variante, dann muss ich wohl oder übel bald mit Jörn in die Verhandlungen gehen, ob er mir ein Drittel seines Schrankes überlässt. Hmmmm, könnte schwierig werden. Also werde ich Samstag wohl hier mal in ein Spa gehen. Das hab ich eh noch nicht gemacht. So langsam werde ich glaube ich zur Tussi. ;-)

Zurück geht es dann Samstag um 23.55 Uhr- so, dass der ganze Sonntag auch noch mit bei drauf geht. Sehr arbeitgeberfreundlich die ganze Geschichte. Und dann fliegen wir auch noch Holzklasse. Schön 13 Stunden lang. F A N T A S T I S C H. Da unser Ticket nur 1.000 Piepen pro Kopp gekostet hat, haben wir dann auch schön die hinterletzten Plätze bekommen: die Reihe vor dem Klo- da wo man noch nicht mal die Sitze zurückmachen kann, der Vordermann aber schon, so, dass man sich verdammt nochmal wie eine scheiß Bulette zwischen zwei Brötchenscheiben fühlt. Geht echt nicht. Und dann sitzte auch noch in der Mitte und rechts und links neben Dir knacken sie 12 Stunden durch ohne aufzuwachen.

Egal. Singapur ist trotz Horrorflug ein Erlebnis und auf jeden Fall mal für einen Stopp-Over zu empfehlen. Über das Zwergenland werde ich dann nochmal gesondert bloggen. Nachher nach dem Mampf vielleicht oder so.


Ich gebe ab an meinen Schwager in Denver/ Colorado. Alter, was geht bei Dir?! Wir beide können es bald halten wie Pinky und Brain:

„Komm, Pinky, wir müssen uns auf morgen Abend vorbereiten...“
„Wieso, Brain? Was wollen wir denn morgen Abend machen?“
„Dasselbe was wir jeden Abend machen, Pinky. Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.“


Montag, Februar 12, 2007

Bye-Bye Nanjing

Uff… so, morgen geht’s weiter. Wieder Sachen packen… Aber was soll’s- mit jeder weiteren Packaktion komme ich ein Stückchen weiter nach Hause. Und ich freue mich auf ein highly civilized Shanghai. This will be somehow a great change.

In China spielt die Familie eine ziemlich wichtige Rolle, wenn nicht sogar die Wichtigste. Und so ist es eine große Ehre, wenn man als Ausländer in die Familien der Geschäftsfreunde mit aufgenommen wird. Und diese Ehre ist mir zu Teil geworden, denn Mr. Zhang hat mich zu seiner Nichte gemacht. So kann mir auf meinen zukünftigen Reisen hier nicht mehr viel passieren, denn damit verpflichtet er sich, auf mich aufzupassen.
Das ist eigentlich nur die Vorgeschichte der eigentlichen Story, die ich heute zu berichten habe. Denn am Samstag ist traurigerweise sehr plötzlich der Vater von Mr. Zhang gestorben. Und nach einiger Diskutiererei mit Bill und Mrs. Wang, was für uns Ausländer die angemessene Art und Weise zu kondolieren sei, sind wir dann am Sonntag mit unserem Fahrer, Bill und Mrs. Wang aufgebrochen, um der Familie von Mr. Zhang unsere Ehre zu erweisen.
Das ist hier ein hochoffizieller Ritus. Ich musste gut frühstücken, denn erst hieß es, wir müssten uns vor der Leiche verbeugen- die war aber dann doch Gott sei Dank schon auf dem Weg zum Krematorium. Mr. Zhang nahm uns vor der Arbeitersiedlung in Empfang. Wir boten ihm Geld an- 1.000 RMB (ca. 100 Euro), er lehnte es ab- auch das gehört zum Ritus (das Anbieten und das Ablehnen des Geldes). Hätte er das Geld angenommen, hätte er uns auch zur heutigen Einäscherung einladen müssen. Dann sind wir rein in die kleine 2-Zimmer Wohnung und wurden nacheinander der Familie vorgestellt, haben unsere Blumenarrangements mit den chinesischen Trauerbändern abgegeben und mussten uns dann vor einem Altar mit Räucherstäbchen und Fotos verbeugen.
Ich meine so abgefahren wie diese ganze Geschichte auch für mich war- aber so habe ich einen Einblick in die tiefsten chinesischen Familienstrukturen bekommen, der mir sonst verwährt geblieben wäre.
Für Mr. Zhang bricht nun eine 49tägige Trauerzeit an, in der er als Sohn seinem Vater gegenüber verschiedene Pflichten erfüllen muss. Wenn ich das richtig verstanden habe, je Woche eine andere Sache.

Ansonsten: Business as usual- eating and drinking all day long. :o) So langsam gewöhne ich mich an diesen merkwürdigen Mampf hier…

Heute ist Montag- also noch 5 Tage bis ich wieder deutschen Boden betreten werde. Danke Euch allen für die netten, lieben Worte. Das dämpft das Heimweh etwas. Ich komme noch nicht einmal dazu Postkarten zu schreiben. Die einzige freie Zeit die ich bisher hatte, hatte ich am Samstag und da habe ich einen Tempel besucht- also auch wieder nüx mit Postkarten schreiben. Aber is’ ja auch kein Urlaub, nech?!

Kisses,
NINA



Toilette "Chinese Style"

Onkel und Nichte - Mr. Zhang und Nina

Die Altstadt von Nanjing

Dito.



Business at Nanjing Luzhou Machine Works - der Kooperationspartner für die Windenherstellung

Typenschild einer Hatlapa-Rudermaschine

Saturday-Afternoon-Sightseeing I

Saturday-Afternoon-Sightseeing II


Saturday-Afternoon-Sightseeing II

Musikalische Früherziehung

Donnerstag, Februar 08, 2007

Neuigkeiten aus Nanjing

Vorab: es scheint, Ihr habt mich falsch verstanden, denn das Essen ist zwar bisher ziemlich beängstigend gewesen, aber der Rest passt schon soweit. Es ist eben alles, nunja, anders. Aber was will man erwarten- ich bin am anderen Ende der Welt in einem sozialistisch regiertem Land, mit einer schwindelerregend weit zurückreichenden Geschichte und Kultur, in dem die Menschen anders denken, anders reden... Da kann es einfach nicht so sein wie zu Hause.
Aber zu Anfang war das schon ein Schock. Mittlerweile geht es.

Die ersten beiden Tage waren wir im Süden des Landes, in Guangzhou. Viel von der Gegend haben wir dort nicht zu sehen bekommen und von daher hatte ich nur den Eindruck von den Menschen um mich herum und dem Essen. Dann sind wir weiter geflogen Richtung China-Mitte sozusagen- nach Wuhan. Eine furchtbar hässliche Stadt am Jangtse. Dort haben wir eine Werft besucht und eben auch etwas von der Gegend gesehen. Es ist wirklich erschreckend wie weit die Schere hier auseinander klafft. In den Städten sieht man zwar auch hie und da furchtbar arme Menschen, aber das ist im Prinzip nicht anderes als bei uns. Aber wie die Menschen in den Suburbs Leben, übertrifft jede Vorstellungskraft. Deshalb fällt es mir auch schwer diese Eindrücke zu beschreiben. Und fotografieren kann man so etwas schon gar nicht. Da stehe ich dann im Hosenanzug mit meinen High Heels im Schlamm vor der Schiffswerft und ich werde geohrfeigt von dieser herzzerreißenden Ungerechtigkeit. Die Menschen, die dort in unmittelbarer Umgebung zur Werft leben, sind so unbegreiflich arm, dass es einem, während man dort auf ein Taxi wartet, förmlich das Herz zerreißt. Und es wird einem klar, dass man, während man durch das Land reist, äußerst privilegiert ist. Ein Fahrer fährt uns zum Hotel und bringt uns auch wieder zum Flughafen. Wir schlafen in First Class Hotels. Gehen mittags und abends schick (wenn auch nicht lecker) essen. Und so weiter und so fort. Da sieht man das richtige China nicht. Das richtige China ist eben nicht dieses boomende mehr kapitalistische, als sozialistische China. Das richige China ist mehr. Dazu gehören eben auch diese furchtbaren Lebensumstände, die die Mehrheit dieser riesigen Bevölkerung ihr zu Hause nennen.
Keiner dieser Menschen hat jemals oder wird jemals das Privileg haben, in einer der großen, schönen Städte wie Nanjing oder Shanghai zu studieren, geschweige denn ein Studium im Ausland zu absolvieren. Sie werden nie die Chance haben teilzuhaben am Boom.
Und man vergisst sie auch schnell wieder. Kaum ins Taxi gestiegen, war ich zwar erst noch sehr ergriffen. Aber sobald man wieder seine Welt betritt, verblasst das Bild vom anderen China- auch wenn man es noch so sehr festhalten will.

Und so bin ich wieder im vermeindlich besseren China angekommen- wie gesagt in Nanjing. Hier die letzten Fotos. Enjoy. :-)



McDonalds, McDonalds :)

Eigentlich mag er gar keine Eiscreme- aber uns zu liebe, isst er sie doch. Unser Bill...


Feierabend-Bierchen

Unser Hotel in Nanjing: Madarin Garden

Mrs. Wang und Nina- nach einem Essen, was wirklich lecker war und gar nicht eklig...

Blue Marlin. Eine Bar, die komplett auf Ausländer eingestellt ist:
Erdinger Weißbier, Haxe und Sauerkraut etc. SCHLIMM...


Rock Music- made in China. Anne und Matthias, habt Ihr eigentlich mittlerweile eine Band? Die wären was für Euch ;)

Late night drinking

Lecker Cocktails schlabbern. Yummi.


Das Heimweh schwindet übrigens, denn mein Freund hat bei Youtube ein Video für mich gepostet :o) Da ich hier leider kein High Speed Internet zur Verfügung habe, lädt es der Rechner immer noch herunter. Ich werde es mir gleich zum Einschlafen dann anschauen. Ich freue mich schon :-)
Ich hoffe, es geht Euch allen gut. Munter bleiben.


Montag, Februar 05, 2007

Aus dem Reich der Mitte


Ich bin immer noch völlig geflasht von den Ereignissen hier.

Gestern habe ich im Gedanken schon meine Kündigung verfasst und Pläne geschmiedet, wie sich eine alternative Zukunft gestalten ließe. Alles Männer hier und keiner schaut mir in die Augen und nimmt mich für voll. Kam dann auch noch hinzu, dass auch fachlich bei mir noch große Lücken klaffen. ICH WAR FERTIG. Wollte zurück zu Butting, in vertrautes Fahrwasser. Zu westlichen Sitten beim Essen und Themen wo ich mitreden kann.

Aber der Reihe nach. Gestern nach 30 Stunden ohne Schlaf sollte eigentlich ein inoffizielles Dinner mit unserem Kooperationspartner stattfinden. Aber es kam Lektion Nummer eins: Planänderung. Nichts mit fix und firm. Hatte ich mich in Deutschland doch schon im Detail auf die einzelnen Firmen die wir treffen sollten vorbereitet, konnte ich diese Vorbereitung getrost in die Tonne treten. Angesagt war ein offizielles Dinner mit Guangzhou Shipyard. O.k., Haare strähnig und fettig and only half an hour left to get dressed up for an official dinner. Da muss man dann durch. Und überhaupt: HILFE! Ich bin doch gerade erst angekommen. Will mich erstmal vertraut machen mit der Umgebung, den Menschen. Aber nix is. Muss man durch.

Und es war wie vermutet. Schrecklich steif. 12 Machos, Herr Schmidt und ich. Man isst mit den wichtigen Leuten nicht etwa zusammen im Großraumlokal gemeinsam mit dem Pöbel, sondern im Separée. Und dann kamdas Essen. Gefühlte 20 unterdrückte Frauen servieren es. Ich hatte keine Chance. Die Herren rechts und links von mir schaufeln alles ungefragt auf meinen Teller. Hatte ich da noch einen Würgereiz nach dem anderen, da die servierten Sachen noch Schnäbel, Füße, Borsten, Köpfe inklusive Augen und sonstige Extremitäten an sich baumeln hatten, war dieser Ekel schon verschwunden. Das Rezept zum „Nicht-Kotzen“? Nicht fragen. Einfach essen. Und schon gar nicht im Nachhinein grübeln: „Habe ich wohl schon Hund gegessen?“ Und dabei erst Recht nicht an so Darlings wie Jette denken. Nein, dann kommt es ganz bestimmt wieder oben raus– das Essen. Und bei allem was ich bisher schon probiert habe, muss ich sagen, dass die Gänseleber mit der darunter liegenden Zunge bisher das Ekeligste war. Alles andere war in Ordnung. Auch die Schlange, von der ich nicht wusste, dass es eine war. Uah. „Sagen’se mal, Herr Schmidt, was waren eigentlich diese Knochengerüste, die man abknabbern musste?“ „Das war Schlange, Frau Burghardt.“ Achso, ne, is’ klar. Gott sei Dank war das Essen schon verdaut und daher kein spontaner Brechreiz mehr möglich. Ein großer Fehler meinerseits dann noch, dass ich, als alle anfingen zu rauchen, Herrn Schmidt um eine Kippe bat. Alle schauten mich an. Und waren so erleichtert mich rauchen zu sehen. Normalerweise schmöken die hier während des gesamten Essens. Nur aus Rücksichtnahme auf mich, unterließ man das bisher. Soweit so gut. Aber heute bekam ich dann die Quittung. Die Mär von der quarzenden Deutsch sprach sich schnell herum und so forderte mich alle 5 Minuten ein anderer Chinese auf, eine von seinen Kippen zu testen. Erklär mal einer diesen Typen, dass man eigentlich nur alle 2 Monate mal eine schmökt. Das glaubt dir hier kein Schwein.

Heute morgen dann nach einer fast durchwachten Nacht (Mama, das nächste Mal gibst Du mir gefälligst Drogen mit auf den Weg!) war es dann nicht besser. Wir besuchten Guangzhou Wenchong Shipyard. Und mir wurde klar: „Gott, ich habe keinen Schimmer, was die hier sabbeln.“ Wie furchtbar. Und es folgte ein Official Lunch, mit diesen Leuten. Ohne großen Unterschied, zu dem Official Dinner gestern abend.

Heute abend dann nach den Business Affairs, dann endlich mal ein inoffizielles Dinner. Und das war wirklich richtig nett. Am Ende habe ich sozusagen meinen Mann gestanden und die Herren um den Finger gewickelt. Auch wenn sie das niemals zugeben würden, aber Frau hat so was einfach im Gefühl. Spätestens als ich meine Ärmel hochgekrempelt hatte, um mit Mr. Zhang Armdrücken zu machen war die Sache geritzt. :-) „Mr. Zhang, try to be a gentleman… Uah… Mr. Zhang- you really have to try harder.“ Aber nix is’… Ich wurde besiegt. (Note to myself: vor dem nächsten Trip muss ich unbedingt meinen Bizeps trainieren…)

So, und nun sitze ich hier und will zumindest noch meine ersten Fotos online stellen.

Ich vermisse Euch schrecklich. Alles ist so anders hier. Nicht unbedingt schlecht, aber wirklich strange.



Mr. Schmidt und Bill vor dem ersten offiziellen Dinner



Me and the duck head (in meiner Hand- nicht der Typ neben mir...)


Even more duck (or pigeon or whatsoever) heads...



Guangzhou Wenchong Shipyard




Alles hört auf mein Kommando. Uuuuuunnnd... loooos!!


Schneller, schneller, schneller!!!



Kidding with Mr. Zhang

Me finally :o)




Freitag, Januar 05, 2007

Happy New Year

Auch wenn es wahrscheinlich allen schon zum Hals raushängt, weil einem wirklich jede Pappnase ein frohes neues Jahr wünscht, möchte ich mich trotzdem gerne anschließen und Euch nur das Beste wünschen für das Jahr 2007. Auf das ihr alle gesund und glücklich bleibt…
Für uns wird dieses Jahr sicherlich ein aufregendes Jahr werden. Natürlich, weil jetzt in Hamburg erstmal alles noch neu und aufregend ist. Dann natürlich auch, weil meine kleine, süße Schwester ihren Matthias aka Schwager im Juli ehelichen wird. Dann fangen die beiden dieses Jahr auch noch an zu bauen, wo sicherlich auch noch das eine oder andere Mal unsere Hilfe gefragt ist. Da mein (seit Dezember 2006 ist es wirklich meins- danke an Ma & Pa) Grundstück direkt neben deren liegt, werde ich auch immer so richtig schön Stress machen, wenn die die Grenze übertreten. Wat mut dat mut.

Wider Erwarten habe ich den Jahreswechsel überlebt. Trotz Weihnachts-Zwangsmästung und folgendem Umzug, der selbstverständlich mit entsprechendem Stress einherging. Wäre ja auch irgendwie langweilig, wenn das nicht so wäre, nech?!

Am Dienstag dieser Woche habe ich nun auch meinen neuen Job angetreten und bisher gefällt es mir sehr, auch wenn mir abends ganz schön der Kopf dröhnt, wegen der vielen neuen Dinge, die auf mich einprasseln.

Noch ist die Wohnung nicht fertig, so dass wir jeden Abend satt zu tun haben. Der Fernseher steht zwar schon (ich habe drauf bestanden, da ja Dienstag wieder Serienabend war und das kann man ja schließlich nicht ausfallen lassen, nech?), aber das Sofa ist noch nicht da, so dass wir auf fernsehen großzügig verzichten (bis auf besagten Serientag), da es sich auf den Küchenstühlen dann doch etwas unbequem sitzt. Egal. Schlafzimmer, Bad und Küche sehen jedenfalls schon sehr schön aus.

Dann noch eins: ist Euch schon einmal aufgefallen, dass die Arschmaden, mit denen Ihr ein Ikea-Paradies betretet und die mit Euch gleichzeitig die Möbelausstellung entern, dass Ihr die bis zur Markthalle (da zerstreut es sich dann doch etwas) nicht mehr loswerdet?! Is' so, müsst Ihr mal dringend drauf achten. Und wenn man gaaanz viel Glück hat, dann erwischt man echte Stars der deutschen Bevölkerung. Soll heißen, dass einen das schon arg in den Wahnsinn treiben kann, wenn es sich um wirklich anstrengende, ätzende, nervige, laute, primitive Zeitgenossen handelt. Schlimm, schlimm, schlimm.

Soooo, demnächst kommen dann Fotos und so von der neuen Wohnung. Wird aber sicherlich noch etwas dauern. Erst muss alles gaaaanz schicki sein.