Freitag, Juni 15, 2007

Kulturabend

Und wenn sich einer beim letzten Eintrag gedacht hat: „Mensch dieses arme Mädel, hängt in Hamburg nur auf der Couch rum…“, dem sei gesagt: das ist fast richtig, aber eben nur fast.

Samstag war mal wieder so richtig coole Action angesagt. Die Beatbuletten aus Berlin hatten sich angekündigt, um den Hamburgern mal so richtig in den Arsch zu treten. Matthias und Anne hatten wir ja schon vorsorglich als Spähtrupp nach Hannover losgeschickt- wie hier schon berichtet. Und so war der Mund schon leicht wässerig, als der Wecker klingelte am Samstagmorgen. Und schon wieder fragt Ihr: „Wecker? Am? Samstag? Geht’s noch?“
War so heiß, dass wir noch mal schnell nach Altona zum Schweden mussten um adäquate Klamotten ranzuschaffen für den Megaevent am Abend. Was ja selbst mir bei so ’nem Wetter nicht unbedingt viel Freude bereitet.

Und dann kamen SIE. Mit unzähligen Autos enterten sie unsere Straße. Die Wesendorfer. Und ja, ich muss zugeben, einen kurzen Augenblick war es mir unseren Nachbarn gegenüber unangenehm, als Herr H *Piiiep* (zensiert) im Vorbeifahren an unserem Haus das Fenster runterkurbelte und lauthals den allseits beliebten und immer wieder gern gehörten Schützenfestspruch rausbrüllte: „Sekt für die N *Piiiep* (zensiert), Schampus für uns.“ Aber dann hab ich mich doch gefreut. Haben dann noch schnell alle ein Bierchen geschlürft und nachdem Atze sein Feldbett (So ’ne krasse Pritsche hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Und darauf lassen sie mein geliebtes Patenkind nächtigen- das kann nicht legal sein.) aufgebaut hatte ging es dann los, jucheeee.

Mädels, das Konzert war der Hammer. Gefühlte 55°C in der Halle (wer spielt denn auch im Sommer drinnen, bitte?) und rappelvoll, dat Ding. Vorband haben wir uns großzügig geschenkt. Lieber noch vor der Halle ein paar Bier verputzt. Muss ja auch irgendwie.

Und dann ging das los. Ich hatte ja schon bei Matthias kommentiert, dass die ganze Szenerie was von der Orgie in dem Film das Parfum hatte. Alle waren total in Trance, tanzten, sprangen, sangen, lachten, klatschten, johlten als gäbe es kein Morgen mehr. Wahnsinn, echt. Die ersten T-Shirts fielen schon nach 5 Minuten. Und dann hieß es die Ekelhemmschwelle mal etwas toleranter anzusetzen. Nicht jeder Mann hat einen schönen Körper und mit vielen kam man da unweigerlich in Kontakt. Ließ sich nicht vermeiden. Und nass waren die. Mannomann. Nur einmal, da konnte ich nicht tolerant sein. So kurze Körperkontakte sind ja auch ok, aber so ein Mensch, mit arg wurstigen Körper, wollte gar nicht mehr weg von mir und schien mit seinem Rücken geradezu an meinem Oberkörper zu kleben. Reflexartig kniff ich ihm mit meinen zarten Händen soooo doll in die Speckrollen, dass er mit schmerzverzerrtem Blick panisch nach dem Übeltäter Ausschau hielt. Ich hab natürlich so getan, als könnte ich kein Wässerchen trüben. Der hätte mir sonst bestimmt ’n paar geklebt. Richtig sauer war der. Es ging aber einfach nicht anders.

Nach dem Konzert sah ich echt so aus, als wenn ich mir in die Büx gemacht hätte. Ich wette, nur 50% des aufgesogenen Schweißes gehörte zu meinen abgesonderten Körperflüssigkeiten.
Da wir aber alle in einem ähnlich desolaten Zustand waren, sind wir dann noch mal schnell nach Hause, um uns für den Kiez rauszuputzen.

Die After Show Party war dann leider nicht mehr sehr energiegeladen- die Energie hatten wir alle in der Alsterdorfer Sporthalle gelassen- als Tribut an die Beatsteaks sozusagen.

(Jetzt hab ich gar nichts zur Musik geschrieben. Muss ich aber auch nicht- weiß man ja wie die Konzerte so sind, und wenn nicht, dann muss man sich das eben mal live anschauen, wie das so ist auf Konzerten.)

1 Kommentar:

Vestigiumleones hat gesagt…

"dann muss man sich das eben mal live anschauen, wie das so ist auf Konzerten": http://www.youtube.com/watch?v=f3Wq4hkSQcY