Mittwoch, Juli 08, 2009

Freunde? Oder doch nur Schönwetter-Bekannte?

Matthias bloggt drüben über ein sehr schwieriges Thema... Freundschaften, die sich verändern.
Ich stimme ihm im Prinzip voll zu, meine aber generell, dass man das Wort "Freund" eigentlich viel zu schnell gebraucht. Die meisten vermeintlichen Freunde sind eben doch nur Bekannte. Und das meine ich noch nicht mal negativ.
Eine Freundschaft zu pflegen, kostet Arbeit und Energie und die lässt sich nun mal nur für eine begrenzte Anzahl an Personen aufbringen. Dazu kommt, dass ich mit einem Freund nicht nur positive Dinge teile, sondern auch Sorgen, Ängste und Nöte. Das Ganze gilt natürlich auch andersherum... Aber bei den Bekannten (die man so allgemeinhin manchmal auch als Freund bezeichnet) ist das für mich jedenfalls anders. Das sind so die Schönwetter-Geschichten. Und wenn man sich da mal 4 Wochen oder so nicht meldet, ist das auch in Ordnung, da ist keiner dem anderen böse. Da kann man dann immer noch schön zusammen an der Theke stehen und schön einen heben und man hat sich auch immer was zu erzählen.
Problematisch wird es eben nur, wenn man merkt, dass man sich gar nichts mehr so richtig zu erzählen hat... wenn der eine sich nicht mehr für das Leben des anderen interessiert... wenn die Wege sich wirklich weit, weit voneinander entfernt haben... wenn man eigentlich null Interesse am Leben des anderen hat... wenn man schlecht und gemein über den anderen denkt und redet... dann ist es nicht mal mehr eine Bekanntschaft.
(Klar denkt man auch mal über die beste Freundin schlecht (die doofe Kuh), das kommt vor, ist aber meistens nicht tiefergehend ;-) Ich meine eher so richtig fiese und gemeine Dinge...)
Die wenigen Freunde die ich habe, hüte ich wie einen Schatz und da wird auch nicht aufgerechnet, wer wem wann mal irgendwie mehr beigestanden, zugehört hat oder so... So wie es ist, ist es gut.
(Erst gestern habe ich mit meiner besten Freundin am Telefon darüber gesprochen. Von daher trifft es sich ganz gut, von Matthias inspiriert, mal wieder zu bloggen.)
Auch Bekanntschaften sind mir wichtig, aber wenn es sich dann irgendwie so ergibt, dass sich selbst diese Bekanntschaften in Wohlgefallen auflösen, dann muss man sich das einfach mal eingestehen. Ob man sich dann trotzdem, obwohl beide Partein eigentlich nicht mehr viel füreinander überhaben und es eigentlich keinerlei Gemeinsamkeiten mehr gibt, noch unbedingt gegenseitig zur Hochzeit einladen muss, das sei mal dahingestellt ;-)
Wie Matthias schön beschreibt, ist dieser Prozess sehr schwer aufzuhalten. Entweder, weil die Bemühungen einseitig sind oder sich die Wege eben einfach viel zu sehr voneinander entfernen... weil das Leben einfach nicht immer geradeaus läuft.