Montag, Juli 31, 2006

Hase und Igel

Nachdem erfolgreichen Laufabend am Freitag, war ich alkohol- und hitzebedingt wahrscheinlich etwas größenwahnsinnig und hatte mich in einem Anflug von Großkotzigkeit darauf eingelassen, am Sonntag mit Mathias, dem Mitbewohner von Jörn, zu trainieren.

Als am Sonntag dann das Bier vom Vorabend durch war und ich wieder etwas klarer sah, legte sich auch die Euphorie. Ich versuchte mich halb zu drücken, kam aber aus der Geschichte nicht mehr raus, ohne mein Gesicht zu verlieren.

Am Freitag war ich noch supergut drauf, sprintete immer vor, tänzelte dann wartend rum, ruderte wie wild, leicht provokativ mit den Armen- kurz: gab mich also in bester "Hase-Igel-ich bin-auch-schon-da-Manier" meinem Freund gegenüber, der konditionell nicht in bester Verfassung ist. Bisweilen fragte ich bissig, ob wir das Tempo nicht erhöhen könnten, ob der Gefahr sonst stehen zu bleiben. Er war- zu Recht- leicht angesäuert. Nur die Tatsache, dass er sehr stolz auf sich war, die 15 km-Schallmauer durchbrochen zu haben, verhinderte einen schlimmeren Streit.

Dann kam der Sonntagabend und es kam wie es kommen musste:
Mathias ist mindestens 2,50 m groß (wenn nicht noch größer) und seine Beine sind ebenfalls mindestens doppelt so lang wie meine. Er machte einen Schritt, während ich 1,5 Schritte machte, bei einem erheblich höherem Grundtempo als dem, was ich sonst immer so zu laufen pflege.

So liefen wir also und die Rollen vom Freitag waren vertauscht. Er übernahm den Part von Jörns Rächer. Er lief vor und wieder zurück, sprang über Findlinge, nahm den Tutenberg noch mit, während ich mit dem seitwärts am Berg liegendem Steilstück noch gut zu tun hatte. Und das alles bei den Temperaturen. Zwischendurch wurde mir schon recht schummerig vor Augen und es war sicherlich nicht klug weiterzulaufen, aber ich bin ja bissig und aufgeben liegt mir einfach nicht. Also ging ich auch Runde zwei an. Mit jedem Schritt nahm ich mir vor, mich im Anschluss an diese Tortur bei Jörn zu entschuldigen und beim nächsten Mal sämtlich Mätzchen während des Laufens zu unterlassen, aus Angst davor, dass er ein weiteres Mal gerächt wird- vom großen weißen Mann.

Mathias meinte im Anschluss an unsere Laufeinheit, dass es ihm Spaß gemacht hat, mit mir zu laufen und das er das gerne wiederholen würde. Man möge mich davor bewahren, wieder größenwahnsinnig zu werden!!

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

meinem Freund gegenüber, der konditionell nicht in bester Verfassung ist.

*räusper*

PS: Du hattest nur ein Bier getrunken am Samstag! :)

Nina hat gesagt…

*moep* FALSCH. Es waren zwei. Das war die künstlerische Freiheit, die mir beim Verfassen des Artikel zustand.
Aber nett, dass Du es aufgeklärt hast... :x

Vestigiumleones hat gesagt…

....und Hochmut kommt vor dem fall.

Anonym hat gesagt…

Ich schmeiß mich weg...lach..!! Echt wieder eine schöne Geschichte! Du solltest über eine Kariere als Buchautorin nachdenken! ich freu mich auf Samstag...! ganz liebe Grüße von Aline :-)))

Anonym hat gesagt…

Grüß dich Nina, macht immer wieder Spaß deine Seite zu besuchen. Das Robbie Konzert war sicher echt stark - hätte ich auch gerne besucht. Naja

Anonym hat gesagt…

Hab´s gelesen. Zufrieden Igel-man-nennt-mich-auch-hase????? Ich würd ja sagen TYPISCH!;-)