Dienstag, Juli 04, 2006

CANADA 2006 – Ein Live-Bericht

Donnerstag, 29.06.2006

Aufgeregt machen wir uns in Hannover mit der S-Bahn auf den Weg zum Flughafen. Simone mit einem unglaublich kleinen Köfferchen. Mein Koffer ist so schwer, dass ich ohne die furchtbar nette Hilfe eines Fremden nicht in die S-Bahn komme. Typisch.

Unser erster Flug geht nach Frankfurt, wo wir, um uns für die kommenden 10 Stunden zu betäuben, erstmal Wein in uns hineinschütten. Auf den Wein nehme ich zwei Grippostad und siehe da: ich schlafe direkt nach dem Abheben ein. Simone auch. Wir verschlafen King Kong. Sehr gut.

Wir sitzen eingeklemmt zwischen zwei betagten Personen. Eingeklemmt, also können wir dem Bewegungsdrang während der 10 Flugstunden nur eingeschränkt nachgeben.

Aber dann ist es irgendwann vorbei und wir betreten kanadischen Boden. Erschöpft aber glücklich begrüßen wir Steffi, die uns als wir in Cochrane ankommen ein fantastisches Essen kocht. Wir halten uns wach bis wir nicht mehr können und kriechen dann ins Bett.

Freitag, 30.06.2006

Steffi geht morgens arbeiten, aber in der verlängerten Frühstückspause kommt sie mit Richard nach Hause und zu viert unterstützen wir die deutsche Nationalmannschaft. Wehmütig- für eine Minute wären wir gerne in Deutschland. Aber hey, wir sind in Kanada- so what?!

Nachmittags geht es dann ab nach Calgary Downtown. Eine Stadt ohne großen Reiz, aber mit wunderbaren Malls, in denen die ersten kanadischen Dollars dran glauben müssen.

Abends packen wir fast minimalistisch unsere Sachen für die Tour in die Rocky Mountains.


Samstag, 01.07.2006

Heute ist Canada Day- der kanadische Nationalfeiertag. Mit Tausenden quälen wir uns über den Highway. Nach einer Stunde Autofahrt sehen wir sie: die Berge. Ein fantastisches Bild. Berge soweit das Auge reicht und irgendwie erscheinen einem die Alpen dagegen fast winzig. Schon auf der Fahrt kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Fast ehrfürchtig sind wir.

Unser erstes Ziel heißt Banff, ein sehr schöner (Touristen-)ort mitten in den Bergen. Von hier aus starten wir unsere erste Wanderung- die ich auswählen darf. Zuerst etwas langweilig, was mir nach zwei Stunden Gemaule von meinen Gefährtinnen einbrachte. Aber dann wurden wir belohnt: der Sundance Canyon war einmalig. Völlig einsam gelegen und nur von wenigen Touris entdeckt (weil der erste Teil der Strecke so langweilig ist)… Traumhaft schön.

Abends beziehen wir unser Quartier im Banff Alpine Center, trinken in der Bar des Hostels noch einige Corona, reden mit den Einheimischen, die uns Tipps für die Begegnungen mit Bären geben. Wir hoffen trotzdem, dass wir keinem begegnen werden… Der Mountain Guide gibt zwei Arten von Bären Angriff an:

  • Bear behaviour is defensive: man soll mit dem Bär sprechen und sich ruhig und langsam zurückziehen

  • Bear behaviour is predatory: der aggressive Angriff, und da sagt der Guide: “FIGHT BACK! Do whatever it takes to let the bear know that you are not about to give in”. Wie bitte?! Geht‘s noch?!


Sonntag, 02.07.2006

Nachdem wir gestern schon dachten, dass es schöner nicht werden kann, wurden wir heute eines Besseren belehrt.

Von Banff fahren wir nach Lake Louise. Einem Ort, der nach dem gleichnamigen See benannt ist. Dort brechen wir auf zu einer 15 km langen Klettertour zu den Six Glaciers. 365 Höhenmeter überwinden wir dabei. Hört sich nicht viel an, aber für ungeübte „Bergsteiger“ ist das viel. Zumal der Weg nicht einfach ist und teilweise auch nicht ungefährlich. Was wir zu sehen bekommen ist atemberaubend. Anfangs am Lake Louise entlang geht der Weg hinauf zu den noch schneebedeckten Gipfeln. Auf einem Plateau unterhalb der sechs Gletscher machen wir in der brennenden Sonne Rast an einem Teehaus. Auf unserer Decke erholen wir uns 30 Minuten lang und lassen uns die Sonne auf den Kopf scheinen.

Auf dem Weg zurück zu unserem Startpunkt steigen wir weiter hinauf zum Mirror Lake. Die Kräfte lassen nach und eigentlich wollen wir alle nur nach unten. Ungefähr 6 Stunden hat die Tour gedauert.

Irgendwann ist es dann geschafft und ab ins Auto. Nach einstündiger Fahrt erreichen wir Golden und unser Quartier, das direkt am Kicking Horse River liegt.

Keine Zeit für Eitelkeiten- eigentlich wollen wir alle nur ins Bett- aber mampfen wollen wir auch noch. Simone nimmt einen kräftigen Hieb Hustensaft. Da sie nichts zum Dosieren da hat, trinkt sie direkt aus der Flasche. Besser zuviel als zu wenig.

Nach einem Schluck Corona ist sie völlig hin… Cheers!!

Montag, 03.07.2006

Nach dem anstrengenden gestrigen Tag beschließen wir beim Frühstück im Hostel heute mal keine Höhenmeter zurückzulegen. Also fahren wir zum Emerald Lake, den wir in einer 6 km langen Wanderung einmal umrunden. Auf dem Weg zum See kommen wir an der „Natural Bridge“ vorbei.

Nach dem „Spaziergang“ um den See geht es zu den „Takkakaw Falls“. Mit 254 Metern der zweithöchste Wasserfall Kanadas. Gespeist wird er vom wenig oberhalb gelegenen Daly Glacier. Beeindruckend!!

Auf dem Rückweg halten wir noch einmal in Banff an, um noch einige Andenken zu kaufen.

Mit einem lecker Abendessen bei Steffi zu Hause zu später Stunde beenden wir unsere fantastische Tour. Wir haben Eindrücke erhalten, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden. Dafür sei Dir gedankt, liebe Steffi.

Dienstag, 04.07.2006

Der Tag heute steht ganz im Zeichen des Fußballs. In circa 15 Minuten geht es los. Wir werden unsere Mannschaft mit vereinten Kräften unterstützen- vom anderen Ende der Welt.

'54, '74, '90, 2006- ja so stimmen wir alle ein… LALALALA! Olé, olé, olé.

Heute Abend werden wir hier ein leckeres Barbecue machen und uns die berüchtigten AAA (sprich: triple A) Alberta Beefs auf den Grill hauen. Dazu ein Pils und im Gedanken schon fast in New York.

Aber nicht ohne Steffi noch einmal ein dickes DANKESCHÖN rüber zu rufen. Schön, dass wir kommen durften.

(click on pics to enlarge!!)

7 Kommentare:

Vestigiumleones hat gesagt…

Coole Bilder, ich vermisse das board auf Deinen Rücken! Da muss doch was gehen!Viel Spaß weiterhin.

Anonym hat gesagt…

Schön, daß es euch so gut gefällt. Schade, daß Deutschland nicht im Finale steht, die Jungs haben aber super gekämpft. Viel Spaß in New York, kommt gesund wieder. Herzliche Grüße von Zuhause und Küßchen, bis bald Ma & Pa

Anonym hat gesagt…

Hej Ihr Beiden!

Das sieht richtig gut aus bei Euch in Kanada. Liebe Grüsse von mir und ganz viel Spaß weiterhin.

Nina hat gesagt…

@ matthias: dat täuscht, alter. da war nicht mehr viel weißes gold zum boarden... aber dennoch sehr geil und definitiv eine gute beschäftigungsalternative für den sommer...

@ ma & pa: ja, die stimmung war auch bei uns nach dem spiel richtig scheiße. nie wieder nudeln und pizza.

@ katrin: hey baby... danke, werden wir haben, auch wenn das hier in NYC das absolute kontrastprogramm ist...

Anonym hat gesagt…

Grüß dich, Nina. Tolle Bilder, super was du alles zu sehen bekommst. Wünsche dir ganz viel Spaß in NY. Brigitte K.

Anonym hat gesagt…

Wo sind denn die NY Bilder? Ich bin doch neugierig, was ihr schon alles gesehen habt. Staten Island-Ferry: Must have done :-)
Passt gut auf Euch auf. Olli

Anonym hat gesagt…

Die Sache mit den Schuhe habe ich bei deiner Mutter schon mal gesehen, als sie in den Urlaub fuhr. Frag da mal nach. Übrigens: Guten Flug und welcome in Germany, liebe Nina.